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Die 10 häufigsten Fragen in der Stillzeit

Sarah Vetter • Jan. 22, 2021

Vor und vor allem auch während der Stillzeit kommen immer wieder Fragen und Unsicherheiten auf. Welche die 10 häufigsten Fragen sind, erfährst du in diesem Blogbeitrag.


1. Habe ich nicht genug Milch für mein Kind?


Deine Brüste fühlen sich weich an, Dein Kind ist abends ständig unruhig oder beim abpumpen befindet sich nur eine geringe Menge Milch im Auffangbehälter?

Diese und andere Umstände führen schnell dazu, dass Frauen an ihrer Milchbildung zweifeln. Doch in den allermeisten Fällen liegt kein wahrer Milchmangel vor. Vielmehr hat sich das Stillen sowie die Milchbildung bereits etabliert und anfänglich pralle Brüste sind Vergangenheit. Außerdem ist das abendliche „Dauerstillen“, Clusterfeeding genannt, ein ganz normales Verhalten. Dass die Menge, welche du mithilfe einer Milchpumpe abpumpen kannst, nicht der Milchmenge in Deiner Brust entspricht, wissen darüber hinaus nur wenige Frauen.


Anzeichen, die für eine ausreichende Milchmenge sprechen:


• Dein Baby stillt mindestens 8 mal in 24h

• Du kannst Dein Baby schlucken hören, wenn der Milchfluss beim Stillen einsetzt

• Deine Brüste fühlen sich nach der Stillmahlzeit weicher an als zuvor

• Dein Baby hat mindestens 6 nasse Windeln in 24h

• in den ersten 4 Lebenswochen hat Dein Baby täglich Stuhlgang

• Dein Baby ist zunehmend aktiver und hat eine rosige glatte Haut

• Du kannst beobachten wie Dein Baby wächst und gedeiht. Die Gewichtszunahme entspricht der Norm (Kontrolle durch die Hebamme und den Kinderarzt ist in der Regel ausreichend).


Wenn Du Dir unsicher bist oder das Stillen ein unbefriedigendes Gefühl in Dir auslöst, nehme am besten Kontakt zu einer Stillberaterin auf. 


2. Welche Stillabstände muss ich einhalten?


Keine. Gerade junge Babys wollen häufig Stillen. Die Abstände können kurz sein, vor allem in den Abendstunden. Dieses Verhalten wird Clusterfeeding genannt. 


3. Wie lange dauert eine Stillmahlzeit?


Jedes Kind ist anders. Dementsprechend kann keine allgemeine Zeitangabe gemacht werden. Manche Kinder trinken nur wenige Minuten an der Brust. Andere saugen eine Stunde oder mehr. Es ist nicht sinnvoll eine Stillmahlzeit zeitlich zu begrenzen. Wenn das Kind satt ist, lässt es die Brust von alleine los. 


4. Muss das Kind pro Stillmahlzeit immer an beiden Brüsten trinken?


Am Stillbeginn ist es für die Etablierung der Milchmenge sinnvoll beide Brüste durch Stillen anzuregen. Hat sich das Stillen eingespielt gibt es Kinder, die nur an einer Seite saugen und satt sind. Die meisten Kinder trinken aber während der gesamten Stillzeit häufig an beiden Seiten. 


5. Muss ich verschiedene Stillpositionen einnehmen?


Verschiedene Stillpositionen auszuprobieren ist nach der Geburt empfehlenswert. Dadurch wird die Milchbildung optimal angeregt und Mama und Baby können die für sie passendste Position herausfinden. Später in der Stillzeit ist ein Positionswechsel nicht mehr notwendig.


6. Darf mein Kind an der Brust auch mal „nur“ nuckeln?


JA. Stillen ist mehr als nur Nahrung. Es befriedigt auch das Bedürfnis nach Nähe und wirkt beruhigend auf das Kind. Die Mama sollte dabei jedoch keine Schmerzen haben. 


7. Benötigt mein Kind zusätzlich Tee oder Wasser wenn es heiß ist?


Nein. Muttermilch besteht aus 88% Flüssigkeit in Form von Wasser. Eventuell meldet sich das Kind an heißen Tagen häufiger zum Stillen, um seinen Bedarf zu decken.


8. Ich habe eine Erkältung, darf ich noch weiterstillen?


Ja. Es gibt nur wenige Erkrankungen (z.B. HIV) bei denen vom Stillen abgeraten wird. Auch eine Medikamenteneinnahme führt nicht automatisch zum Abstillen. Lass Dich beraten und Dir stillverträgliche Medikamente verschreiben.


9. Darf ich trotz einer Zahnbehandlung oder einer OP stillen?


Ja. Eine örtliche Betäubung ist kein Stillhindernis. Und nach einer Narkose kann die Frau wieder stillen, sobald sie wach ist und ihr Baby selbst zu sich holen kann.


10. Darf ich in der Stillzeit eine Diät machen?


Eine moderate Gewichtsabnahme durch bewusste Ernährung und Bewegung ist erlaubt. Radikale Diäten sind tabu.



Hast Du Fragen zu diesem Beitrag? Dann schreibe mir gerne eine Mail an kontakt@bindungszeit.online


Quellen:


• BDL: Mythen zum Stillen-Ammenmärchen (https://www.bdl-stillen.de/mythen-zum-stillen-ammenmaerchen/)

• Europäisches Institut für Stillen und Laktation EISL: Aktuelle Skripten der Seminarreihen


Vorteile des Stillens für Dein Baby und für Dich
von Sarah Vetter 15 Jan., 2021
Die Bedeutung des Stillens und der Muttermilchernährung ist vor allem für alle Schwangeren interessant. In diesem Beitrag erfährst Du von welchen Vorteilen Dein Baby und Du profitieren, wenn ihr stillt.
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